Karl Schröder Die letzte Station Herausgegeben von Fietje Ausländer. Mit ergänzenden Beiträgen von Habbo Knoch, Ursula Lamm und Heinrich Scheel |
Karl Schröder (1884-1950) gehört zu den vergessenen Persönlichkeiten deutscher Geschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Geradezu exemplarisch spiegeln sich in den Stationen seines Lebensweges die politischen Entwicklungen und Auseinandersetzungen dieser Jahrzehnte wider: Vom Mitglied in der SPD über den Spartakusbund und die KPD avanciert er zu einem der führenden Köpfe der linkskommunistischen KAPD. Als sozialistischer Pädagoge und Lektor arbeitet er danach wieder für die SPD und bereitet sich ab 1932 mit Gesinnungsfreunden auf die Illegalität vor. Ab November 1936 wird ihre antinazistische Gruppe der „Roten Kämpfer“ von der Gestapo zerschlagen. Der Volksgerichtshof verurteilt Karl Schröder wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ zur vier Jahren Zuchthaus.
„Die letzte Station“, 1947 erstmalig erschienen, zeugt von dem verzweifelten und schmerzhaften Ringen Schröders, für die von ihm erlebte Haftrealität in Zuchthäusern und Moorlagern Worte zu finden. 1997 als Band 7 der DIZ-Schriften zusammen mit drei biographischen Ergänzungen wiederveröffentlicht, sind seine Erinnerungen nicht zuletzt auch als ein Beitrag zur Rückgewinnung einer eindrucksvollen intellektuellen Lebensgeschichte zu lesen.
184 Seiten, mit Abbildungen und Dokumenten, Edition Temmen, Bremen 1995; EURO 11,90
ISBN 3-86108-259-4