Archiv, Sammlung und Bibliothek

Das Sammeln und Archivieren historischer Foto- und Textdokumente, die Suche nach authentischen, von den ehemaligen Gefangenen selbst verfassten Texten über ihre Verfolgung und Haft und auch das Aufzeichnen ihrer Erinnerungen per Tonband oder Video gehörten von Anfang an zu den wesentlichen Bestandteilen der DIZ-Arbeit.

Auch Objekte aus der Lagerzeit selbst (zum Beispiel Schnitzereien, Bast-Schatullen oder selbstgefertigtes Essgeschirr) finden sich heute in unserer Sammlung. Mit Hilfe vieler „Zuträger*innen“ – hier ist die Unterstützung ehemaliger Häftlinge und ihrer Angehörigen besonders hervorzuheben – haben wir über die Jahre einen einzigartigen Bestand zusammengetragen, sei es als Schenkung oder als Leihgabe. Ein Teil davon bildet heute den Grundstock der Dauerausstellung in der Gedenkstätte Esterwegen.

Darüber hinaus umfasst das DIZ-Archiv

  • persönliche Unterlagen von Häftlingen (zum Beispiel Erinnerungsberichte, Dokumente über ihre Verfolgung und Haft, Briefe aus den Lagern, Gedichte);
  • Nachlässe ehemaliger Häftlinge;
  • in Kopie Dokumente aus in- und ausländischen Archiven zu den Emslandlagern 1933-1945 (zum Beispiel Verwaltungsakten der für die Emslandlager zuständigen Behörden, historische Zeitungsartikel über die Emslandlager, Unterlagen zu Nachkriegsprozessen, Haftentschädigungsunterlagen und vieles mehr);
  • historische Fotos und Fotoalben;
  • Gemälde und Zeichnungen;
  • eine umfangreiche Sammlung zum Lied der Moorsoldaten und zum Thema Lagerlieder;
  • den wissenschaftlichen Nachlass des Historikers Hans-Peter Klausch;
  • Interviews, Tondokumente und Videoaufzeichnungen zur Geschichte der Emslandlager.

Bis heute bemühen wir uns darum, diese Bestände zu ergänzen und auszubauen. Wenn Sie uns etwas anbieten wollen, nehmen Sie doch gerne Kontakt mit uns auf!

Auch die DIZ-Bibliothek, anfänglich als kleine Handbibliothek eingerichtet, besteht inzwischen aus mehr als 6.000 Büchern, Zeitschriften und Broschüren. Möglich wurde die relativ rasche Bestandserweiterung durch eine Vielzahl von Spenden; zahlreiche Verlage aus Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz haben den Aufbau der themenbezogenen DIZ-Bibliothek unterstützt.
Hinzu kommen zahlreiche Schenkungen aus dem Privatbesitz ehemaliger Lagerinsassen und von Vereinsmitgliedern. Es ist nicht nur die Geste der Verbundenheit, die gerade ihrer Unterstützung mit Literatur eine besondere Bedeutung gibt: Häufig handelt es sich bei den geschenkten Büchern um lange Jahre vergriffene Titel, die kurz nach 1945 oder in den 1950er und 1960er Jahren erschienen, oder um solche, die in der ehemaligen DDR verlegt wurden.

Hier zu sehen ist beispielhaft das Buch „Wir, Muselmänner. Memorandum van een politieken gevangene“ von Renaat Lambrechts, das 1947 in Belgien publiziert wurde.

Die Bibliothek kann zu den Öffnungszeiten der Gedenkstätte Esterwegen nach vorheriger Anmeldung von allen Interessierten genutzt werden.