Hans-Peter Klausch
Jakob de Jonge
Aus deutschen Konzentrationslagern in den niederländischen Untergrund

Mit der von ihm gegründeten Maschinenhandlung bringt der er­folgreiche jüdische Kaufmann Jakob de Jonge (1874-1947) den technischen Fortschritt in das ostfriesische Rheiderland. Den Nazis seiner Heimatstadt Weener ist er schon frühzeitig ein Dorn im Auge, und so gehört er im Sommer 1933 zu den ersten jüdischen Häftlingen des Konzentrations­lagers Börgermoor. Er wird später in das KZ Lichtenburg verlegt und im Juni 1934 entlassen.

Zunächst nach Aurich, dann nach Oldenburg vertrieben, gerät er im Gefolge der Reichspogrom­nacht erneut in Haft und wird in das KZ Sachsenhausen eingeliefert. Nach seiner Entlassung emi­griert de Jonge mit seiner Familie in die Nie­der­lande. Als dort die ersten Deportationszüge in die Vernichtungslager zusammengestellt werden, geht er mit Frau und Kindern in den Untergrund. Unter abenteuer­lichen Umständen gelingt es der Familie, den Holocaust zu überleben.

Gestützt auf viele bislang unveröffentlichter Fotos, Do­kumente, Briefe und Zeitzeugen­berichte hat der Oldenbur­ger Historiker Hans-Peter Klausch (1954-2016) eine beeindruckende jüdische Bio­graphie und Familiengeschichte aus dem nordwestlichen Nie­dersachsen erarbeitet, die 2002 als Band 12 der DIZ-Schriften erschienen ist.

144 Seiten plus 32 Abbildungsseiten, Edition Temmen, Bremen 2002; EURO 15,90
ISBN 3-86108-366-3