Seminarankündigung „Brüche und Kontinuitäten nach 1945“

von | Jan. 22, 2025

Beginn: 14. Februar 2025, 17:00 Uhr

Ende: 16. Februar 2025, 12:30 Uhr

Wo: Historisch-Ökologische Bildungsstätte Papenburg, Spillmannsweg 30, 26871 Papenburg

Kursgebühr: 95,00 Euro (einschließlich Verpflegung und Unterkunft im Doppelzimmer)

Buchungsnummer: 0033681

Leitung Corinna Bittner, Interessensgemeinschaft niedersächsische Gedenkstätten und Initiativen, Wiebke Tuitjer, HÖB Papenburg

Das Jahr 1945 wird oft als „Stunde Null“ bezeichnet – ein Symbol für den radikalen Bruch in der deutschen Geschichte. Dieser Begriff spiegelt die tiefen Widersprüche der damaligen Zeit wider: die völlige Zerstörung vieler deutscher Städte durch den von den Nationalsozialisten entfesselten Krieg und die bedingungslose Kapitulation der deutschen Armeen, aber auch die Befreiung aus der nationalsozialistischen Unterdrückung und die Hoffnung auf einen politischen und gesellschaftlichen Neuanfang. Noch heute wird kontrovers diskutiert, ob 1945 primär als „Niederlage“ oder als „Befreiung“ zu sehen ist.

Doch diese Erzählung des Bruchs verdeckt oft die Kontinuitäten und restaurativen Tendenzen der Nachkriegsjahre, die insbesondere ab 1949 sichtbar wurden. Viele ehemalige Nationalsozialisten fanden erneut ihren Platz in Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft. Auch die baulichen und strukturellen Überbleibsel des NS-Regimes blieben an vielen Orten des nationalsozialistischen Terrors erhalten und wurden weitergenutzt. Für zahlreiche Überlebende bedeutete die Nachkriegszeit Diskriminierung, Ausgrenzung und sogar Kriminalisierung in den neuen Staaten.

Im diesjährigen Seminar möchten wir die Brüche und Kontinuitäten rund um das Jahr 1945 gemeinsam vertiefen und diskutieren. Das Seminar steht allen Interessierten offen!